Blitzporträt

Was hat Dich zum Schach gebracht?

Schach übte auf mich schon lange eine große Faszination aus, aber erst mit Ende 30 begann ich, mich diesem Sport systematisch zu nähern.

Was begeistert Dich am Schach?

Die Tatsache, dass es kein kompliziertes, aber ein sehr komplexes Spiel ist – und damit für mich ein Sinnbild des Lebens. Außerdem sprechen mich die Ästhetik der Figuren und die perfekte Symmetrie des Bretts an.

Wie bist Du zum 1. SK Ottakring gekommen?

Über die wunderbare Kooperation mit dem Frauenschachklub „Frau Schach“, ohne die ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals einem traditionellen Schachklub beigetreten wäre 😊

Was macht für Dich das Besondere am 1. SK Ottakring aus?

Der hohe Frauenanteil, das sehr freundschaftliche Miteinander ungeachtet des Spielniveaus und die tollen Schach- und Genussabende.

Was war Dein schönstes Erlebnis mit dem 1. SK Ottakring?

Immer wieder die äußerst schön gestalteten Weihnachtsfeiern mit Chorgesang, Büffet und Tombola!

Welchen Modus bevorzugst Du und warum (Schnell-, Blitz-, Standardschach, Chess960)?

Hektik liegt mir allgemein nicht, auch nicht beim Schach, weshalb ich den Standardmodus bevorzuge.

Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz und warum?

Auf meinen 2. Platz beim Wolfmayer Cup 2018, weil ich mir die Siege sehr hart erkämpft habe.

Hast Du ein Lieblingsturnier?

Eine recht emotionale Beziehung habe ich zum Auhof Open, da es mein erstes Turnier war. Die Location ist sehr angenehm und die Klimaanlage im Hochsommer sehr hilfreich. Äußerst wohl fühle ich mich auch jedes Jahr beim Genussmeilen-Turnier in Pfaffstätten. Sehr nette Leute, feine Umgebung und beste Stimmung.

Hast Du ein besonderes Ritual vor einer Partie?

Zum Aufwärmen löse ich ein paar Schachrätsel. Außerdem höre ich motivierende Musik und mache Atemübungen zwecks Entspannung.

Mit welchen Gefühlen gehst Du in eine Partie?

Mental meines Erachtens meistens einigermaßen stark, weil ich aufgrund meiner geringen Spielpraxis und -stärke für meine/n GegnerIn oft eine große Unbekannte bin und wenig zu verlieren habe. In erster Linie mag ich Wettkampfsituationen und hoffe immer, mein bestes Schach auspacken zu können.

Was ist aus Deiner Sicht wichtig, damit eine Partie gelingt?

Für mich ist es ganz entscheidend, gut und weitestgehend fehlerfrei aus der Eröffnung zu kommen.

Welche Eigenschaften sollte ein Schachspieler/eine Schachspielerin idealerweise haben?

Mich als eher ungeduldige Person, die sehr gerne rasche Erfolge sieht, hat Schach sehr viel Geduld gelehrt. Um sich zu verbessern, scheinen mir Disziplin, echte Leidenschaft und eine hohe Frustrationstoleranz sehr wichtig zu sein.

Wer sind Deine großen schachlichen Vorbilder?

In meinem nächsten Leben möchte ich spielen wie Maria Horvath und dabei so bescheiden bleiben wie sie.

Welche Bedeutung würdest Du der Förderung von Frauen zuschreiben?

Ich finde es extrem wichtig, dass mehr Frauen zum Schach kommen bzw. mehr Mädchen beim Schach bleiben, um mehr Diversität zu erreichen und damit Schach den Nimbus des Altmännersports ablegen kann.

Wieso spielen aus Deiner Sicht weniger Frauen Schach als Männer?

Das ist die Millionenfrage ohne bisher befriedigende Antwort. Ich vermute, dass sich Gleich zu Gleich gerne gesellt – und wenn wenige Frauen beim Schach sind, zieht das auch kaum weitere Frauen an.

Was würdest Du Deinem jüngeren Schachspieler-Ich raten?

Mich nicht dafür zu genieren, was ich alles nicht weiß. Schließlich lernt niemand von uns jemals aus.

Und zuletzt: Womit beschäftigst Du Dich, wenn Du gerade nicht Schach spielst/trainierst?

Ich versuche das Leben zu verstehen, höre Beethoven, lese zeitgenössische Literatur und quäle meine Bauchmuskeln.