Blitzporträt

Was hat Dich zum Schach gebracht?

Als Kind habe ich meinem Vater gelegentlich beim Schach zugesehen. Dann habe ich mich erst 1972 etwas mit Schach beschäftigt - anlässlich der Schach-WM in Reykjavik, welche Bobby Fischer gewann. Ich habe zunächst nur mit Schulkollegen gespielt und bin dann 1975 meinem ersten Schachverein beigetreten, also erst recht spät mit 19 Jahren.

Was begeistert Dich am Schach?

Die Vielschichtigkeit des Spiels und dass man weitgehend vom Glück unabhängig ist, sodass wirklich die Spielstärke entscheidet. Ich war auch einmal ein sehr starker Backgammonspieler (viel besser als im Schach), aber da wird zumindest kurzfristig viel durch Glück mit den Würfeln entschieden und das hat mich immer mehr gestört.

Wie bist Du zum 1. SK Ottakring gekommen?

Durch meinen Freund Harald Schneider-Zinner.

Was macht für Dich das Besondere am 1. SK Ottakring aus?

Ein großer, sehr vielschichtiger Schachklub in dem Wiener Bezirk, wo ich einen Großteil meines Lebens und meiner beruflichen Laufbahn verbracht habe.

Welchen Modus bevorzugst Du und warum? (Schnell-, Blitz-, Standardschach, Chess960)?

Standardschach, weil mein Denken immer langsamer wird...
Im Ernst: Standardschach, aber auch Blitzpartien.

Was war Deine beste Partie/Deine Lieblingskombination/Dein schönster Zug?

Unvergesslich bleibt ein Sieg mit Schwarz in einem Uhrenhandicap gegen Anatoly Karpov 1991 in Wien.

Hast Du ein Lieblingsturnier?

Das Jaques Lemans Open in St. Veit an der Glan.

Turniere führen Schachspieler*innen immer wieder ins Ausland. Wohin bist Du schon gereist? Und welche Eindrücke sind Dir in besonderer Erinnerung geblieben?

Ich habe bisher nur sehr selten im Ausland gespielt, aber das soll sich in der Pension ändern. Im Herbst war ich in Arco am Gardasee, vom Ambiente her ein Traum und noch schön sonnig und warm im Oktober.

Hast Du ein besonderes Ritual vor einer Partie?

Nein.

Mit welchen Gefühlen gehst Du in eine Partie?

Oft mit gemischten...

Was ist aus Deiner Sicht wichtig, damit eine Partie gelingt?

Im Vorfeld positiv und selbstbewusst, gut ausgeschlafen und motiviert zu sein.

Welche Eigenschaften sollte ein Schachspieler/eine Schachspielerin idealerweise haben?

Geduld, Beharrlichkeit, Ehrgeiz, ein gutes Gedächtnis und eine ausgeprägte visuelle Vorstellungskraft.

Wer sind Deine großen schachlichen Vorbilder?

Alexej Shirov
Bobby Fischer
Mikhail Tal
Garry Kasparov

Mit welcher Persönlichkeit der Schachgeschichte würdest Du gerne auf einen Kaffee gehen?

Alexej Shirov

Was ist Dein (nächstes) großes Ziel?

Meinen Eloschwund aufzuhalten und wieder gute Partien zu spielen.

Welche drei Schachbücher kannst Du empfehlen?

Fire on Board (Shirov Alexei)
My 60 memorable Games (Bobby Fischer)
The Life and Games of Mikhail Tal

Und zuletzt: Womit beschäftigst Du Dich, wenn Du gerade nicht Schach spielst/trainierst?

Nachdem ich vor knapp einem Jahr in Pension gegangen bin, widme ich mich nun sehr meiner körperlichen Fitness mit Schwimmen, Radfahren und Laufen.